Wie alles anfing....

 ….nach dem Krieg übernahm die Familie Schädlich das alte Gebäude, das zum Muna-Komplex gehörte. Diese Luftmunitionsanstalt gehörte der Luftwaffe im 2 Weltkrieg an. Sie bestand aus insgesamt 107 Munitions- und Zündhäusern, 26 Arbeits-, Werkstatt-, Lager-, Unterstell- und Sozialgebäude sowie 17 Wohn-, Kasernen- und Verwaltungsgebäude und Unterkunftsbaracken (Informationen von Dr. Hans Rößler, https://www.yumpu.com/de/document/read/19438614/dr-hans-rossler-von-der-muna-zur-augustana-die-geschichte- ). Hier wurden Bomben für den Flugzeugabwurf und Luftabwehrgranaten gefertigt. Das Gebäude, das die Familie Schädlich erwarb, wurde als Werkstatt genutzt.

Die Schädlichs funktionierten dieses Gebäude als Näherei um und fertigten bis zu ihrem Verkauf Wäsche für verschiedene Hersteller.

Im Jahre 1966 kaufte die junge Familie Otto und Betty Bittel die Näherei und das Gebäude. Otto, der Schneidermeister, stammt aus Jungenhofen und Betty, die Schneiderin, aus Röbersdorf in der Nähe von Hirschaid.

Bemerkenswert ist dabei, dass die beiden 1966 schon ihre Söhne Erwin 6 Jahre, Freddy 4 Jahre und Ingbert 2 Jahre hatten und keine Wohnung dazu.

Entbehrungen waren die beiden durch die Kriegsjahre, die sie als Kinder erlebt hatten, gewohnt und schafften es, sich einen kleinen Teil der Näherei als „Wohnung“ mit einfachsten Mitteln abzutrennen und 3 minimalistische Jahre in der Näherei zu wohnen und zu arbeiten.

Im Jahre 1969 konnten sie dann in das inzwischen fertig gebaute Wohnhaus einziehen. Im Jahr 1978 wurde Tochter Susanne geboren, die heute die Firma leitet. Nach einer Lehre im eigenen Betrieb ging Susanne zu Wöhrl nach Nürnberg und lernte dort viel für die zukünftige Aufgabe. Dies geballte Wissen und es „es von der Pike auf“ gelernt zu haben gaben ihr die Möglichkeit den Laden im Jahr 2008 voll zu übernehmen. Fortbildungen wie der Handelsfachwirt kamen dazu und viele Schulungen bei der Rid-Stiftung in München, um ihr Wissen weiter zu vertiefen und das Geschäft immer weiter zu entwickeln.

In den Jahren nach 1969 lief die Näherei zwar zufriedenstellend und ordentlich, aber der Trend der Produktion ging eindeutig immer weiter ins Ausland und die Bittels mussten sich nach weiteren Einnahmequellen umsehen.

Otto konnte den Zuschnitt der Stoffe (die Stoffballen kamen von den Auftraggebern) so sparsam gestalten, dass immer ein paar Teile übrig blieben. Das Paar verkaufte diese Überproduktionen „über die Nähmaschine“ immer etwas billiger als z.B. im Quelle-Katalog. Dadurch entstand die Idee zum weiteren Standbein, dem Handel.

Die Lohnaufträge in der Näherei wurden immer weniger und der Handel immer mehr. So wurde im Laufe der Jahrzehnte aus der ehemaligen Produktion immer mehr Einzelhandel, bis die Produktion ganz aufgegeben wurde. Auf diesen Weg wurden immer wieder Filialen eröffnet, übernommen oder Anbauten in der Firma getätigt.

Filialen in der Firmengeschichte:

1972-75 Filiale Oberdachstetten

1973-85 Filiale Langenzenn

1977 Filiale Ansbach

1979-83 Filiale Zirndorf

1998-03 Filiale Altdorf

1997-98 Filiale Lindau

1989 Filiale in der Hauptstraße Neuendettelsau

seit 2004 Pink Trend Setting in der Bahnhofstrasse Neuendettelsau

Gebaut und Angebaut wurden

1975 Neubau Laden

1986 Innensanierung Betrieb

1988 Anbau Laden

1999 Eingangsbereich neu gestaltet

2004 Umbau und Eröffnung Pink

2016 Neuer Boden in der Damen und Herrenmodeabteilung

2019 Neue Wäscheabteilung inkl. neuem Boden

In der alten Näherei (Muna-Gebäude) befinden sich noch heute Nähmaschinen, diese werden für Änderungen jeder Art benutzt und in der Corona- Krise auch zum Masken-Nähen.

Auch ein Mitarbeiterraum befindet sich in der Näherei und die Schreiner-Werkstatt von René Schwämmlein, Ehemann der Inhaberin. Er hat ursprünglich Schreiner gelernt und betreibt dies noch als Hobby in der alten Näherei. Er baut Möbel und Ladenbau für die Firma meist selbst und modernisiert den Laden immer wieder.

Auf diese Weise ist es möglich den Laden kostengünstig zu modernisieren. Nach seiner Zeit als Schreinergeselle ging er zur Möbelfachschule nach Köln und fand sich im Möbeleinzelhandel wieder. Nach einigen Jahren in der Einrichtungsberatung bei unterschiedlichen Möbelhäusern landete er bei Segmüller in München. Danach wurde er Hausleiter im Penzberger Möbelhaus und lernte, wie man ein Unternehmen führt.

Da beide das Leben im Handel kennen und schätzen, ergänzen sie sich als Führungsduo sehr gut und führen das Unternehmen nun erfolgreich zusammen.